SPD Bergstraße: Sven Wingerter bewirbt sich um die Bundestagskandidatur
Kreis Bergstraße. Der Wald-Michelbacher Kreistagsabgeordnete Sven Wingerter bewirbt sich bei der SPD um die Direktkandidatur zur Bundestagswahl für den Wahlkreis Bergstraße und möchte damit Bundesjustizministerin Christine Lambrecht nachfolgen, die dem Bundestag seit 1998 angehörte. Dabei möchte der Sozialdemokrat den Markenkern der SPD als Partei der Arbeit und der sozialen Sicherheit wieder für die breite Mehrheit der Gesellschaft sichtbar machen und diesen gleichzeitig mit einer sozial-ökologischen Politik für konsequenten Klimaschutz und einer nachhaltigen Friedenspolitik verbinden. Nominiert wurde Wingerter von der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der SPD Bergstraße sowie den beiden SPD-Ortsvereinen Mörlenbach und Wald-Michelbach.
In seiner Vorstellung weist Wingerter darauf hin, dass sein Sinn für soziale Gerechtigkeit stark durch seine Eltern geprägt sei. „Die Überzeugung, dass Sozialdemokratie als auch Gewerkschaften zusammengehören und ‚für uns kleinen Leute‘ da sind, war vor über 20 Jahren mein Antrieb, in die SPD, später auch in die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) einzutreten und ist seitdem das Hauptmotiv meiner politischen Arbeit“. Beides verbindet Wingerter heute in seinen Funktionen als Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Kreis Bergstraße und der AfA Bergstraße.
„Ich stehe entschieden für gute Arbeit mit anständigen Löhnen und Gehältern: dafür müssen wir die Tarifbindung ausweiten, den Mindestlohn auf deutlich über 12 Euro anheben, prekäre Beschäftigung
und den Niedriglohnsektor zurückdrängen, soziale Berufe aufwerten, Hartz IV überwinden und betriebliche Mitbestimmung stärken“, so Wingerter. Die politische Förderung schlecht entlohnter und
unsicherer Arbeit müsse endlich ein Ende finden. Den Missbrauch von Instrumenten wie Leiharbeit und Werksverträgen will Wingerter konsequent bekämpfen. Auf die mit Digitalisierung und Klimakrise
verbundenen Herausforderungen für den Wandel der Arbeitswelt gebe die SPD fortschrittliche Antworten zur Gestaltung der Zukunft der Arbeit. „Das alles ist eine klar arbeitnehmerorientierte
Politik, mit der die SPD das Vertrauen bei den Beschäftigten zurückgewinnen kann“.
Die immer weiter auseinandergehende Schere zwischen Arm und Reich in unserer Gesellschaft empfindet Wingerter als Skandal für eines der reichsten Länder dieser Erde. Er hält es deshalb auch für
zwingend nötig, Verteilungsfragen und Steuergerechtigkeit offensiv anzugehen. Auch sei inakzeptabel, dass Frauen noch immer durchschnittlich 21 Prozent weniger als Männer verdienten. „Ich setze
mich für eine echte Gleichstellungspolitik ein, d.h.: gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit sowie gleiche Aufstiegschancen für alle“. Familie und Beruf müssten unabhängig vom
Geschlecht vereinbar, Betreuungs- und Bildungsangebote entsprecht gut ausgebaut sein.
Als weitere Schwerpunkte nennt Wingerter die Weiterentwicklung der Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung für eine zukunftsfeste Rente sowie die überfällige Einführung einer
Bürgerversicherung in Gesund und Pflege. „Spätestens jetzt in der Coronakrise haben wir erlebt, wie wichtig eine funktionierende und in der Fläche ausgebaute medizinische Versorgung in
öffentlicher Trägerschaft ist. Dabei müssen immer die Menschen im Vordergrund stehen, nicht die Profite“.
Auch die Umweltpolitik bestimmte früh den politischen Kompass von Wingerter. So war die damalige lokale Agenda 21 mit ihrem Leitspruch „Global denken, lokal handeln“ für ihn der erste Einstieg in
die Kommunalpolitik. Seit vielen Jahren setzt er sich für die Energiewende ein und ist für den DGB im Klimabündnis Bergstraße aktiv. In dem Zusammenhang betont der Sozialdemokrat, dass
Arbeitsplätze und Klimaschutz nicht gegeneinander ausgespielt werden dürften. „Die Verbindung von Arbeit und Umwelt, die den sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft als Industriepolitik begreift
und dabei konsequenten Klimaschutz umsetzt, war immer ein sozialdemokratisches Alleinstellungsmerkmal.“
Als Bundestagsabgeordneter sieht Wingerter seine Aufgabe darin, mutige Politik für die Menschen, „und zwar für die Vielen, nicht für die Wenigen“ zu machen. „Unser Ziel ist ein echter Regierungs-
und Politikwechsel im nächsten Jahr mit einer starken Sozialdemokratie“, erklärt Wingerter in der Stellungnahme zu seiner Kandidatur.
In der Region verwurzelt - Zur Person
Sven Wingerter ist 40 Jahre alt und in Wald-Michelbach aufgewachsen. Er ist evangelisch und mit seinem Mann Markus verheiratet. Nach seinem Abitur am Überwald-Gymnasium machte er seinen Studienabschluss als Magister Artium (M.A.) in Politikwissenschaft und Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Philipps-Universität Marburg. Seit 2013 arbeitet er bei der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation.
Seit 2017 ist Wingerter Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Bergstraße, der die Interessen seiner 8 Einzelgewerkschaften mit über 21.000 Mitgliedern gegenüber der Politik vertritt.
Als stellvertretender Ortsvorsteher engagiert er sich für seinen Heimatort Aschbach. Seit 2003 ist er Wald-Michelbacher Gemeindevertreter und dort seit 2018 Vorsitzender der SPD-Fraktion. Dem Kreistag Bergstraße gehört er seit 2007 an und ist seit 2011 verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion. Im SPD-Unterbezirksvorstand ist er seit 2003.
Für sein ehrenamtliches Engagement erhielt Wingerter 2017 den Ehrenbrief des Landes Hessen.
„Die attraktive Lage unseres Kreises mit Bergstraße, Ried, Neckartal und Odenwald zwischen zwei Metropolregionen ist für uns Chance und Herausforderung“, so Wingerter. Eine Herausforderung, die er für seine Heimat nun nicht nur kommunal-, sondern auch bundespolitisch mitgestalten möchte.
Stimmen
„Sven ist für mich ein Mann mit Bodenhaftung, einer aus unserer Mitte, der weiß, was die Menschen im Ried, an der Bergstraße und im Odenwald bewegt. Ein Mensch mit Lebenserfahrung, der auch junge und ältere Menschen mitnimmt und bewegt, deren Interessen er immer im Hinterkopf hat.“
Steffen Lüderwald, stellvertretender Vorsitzender der AfA Bergstraße
„Svens bürgerschaftliches Engagement, eng verbunden mit der sozialdemokratischen Idee, ist sein Fundament und verleiht ihm die Gestaltungsfähigkeit, die wir für eine starke Region brauchen.“
René Hahl, Ortsvereinsvorsitzender der SPD Mörlenbach
„Mit Sven Wingerter hat die SPD einen Kandidaten, der nicht nur endlich wieder die sozialen Kernthemen der Sozialdemokratie in den Mittelpunkt rückt, sondern der auch vor Ort verwurzelt ist und die Probleme und Sorgen der Menschen im Kreis Bergstraße kennt und ernstnimmt. Beides ist wichtig, damit es uns allen auch in Zukunft gut geht. Daher ist die SPD Wald-Michelbach dankbar, dass er bereit ist, sich dieser großen Aufgabe zu stellen und ist stolz darauf, Sven Wingerter ins Rennen zu schicken.“
Dr. Sascha Weber, Ortsvereinsvorsitzender SPD Wald-Michelbach